«Ein Triathlon benötigt sehr viel Disziplin»
Wer sich mit Corina Hengartner unterhält, stellt schnell fest, wie wichtig ihr Sport ist. «Unter der Woche trainiere ich 15 bis 20 Stunden. Drei bis vier Mal gehe ich um 6 Uhr schwimmen, an den Nachmittagen bin ich auf dem Velo oder mit den Laufschuhen unterwegs. Dazu kommen zwei Einheiten im Fitnessstudio, unter anderem um den Rumpf zu kräftigen», erklärt sie. «Und an den Wochenenden versuche ich, zusätzlich möglichst viele Trainings unterzubringen.» Sie sei schon immer sportlich gewesen, als Kind war sie im Geräteturnen aktiv, probierte viele Sportarten aus und ging später regelmässig ins Fitnesstudio. «Meinen ausgeprägten Ehrgeiz und die Leidenschaft für den Ausdauersport habe ich erst spät entdeckt. 2008 nahm ich im Alter von 30 Jahren an meinem ersten Triathlon über die Sprintdistanz teil: 500 Meter schwimmen, 20 Kilometer Velo fahren, 5 Kilometer laufen.»
Eine Sache des Fleisses
Nach diesem ersten «Gehversuch» im Triathlon wurde das Training von Corina Hengartner professioneller, sie fand immer mehr Spass daran. «Irgendwann siehst du Fortschritte: Du läufst längere Distanzen, feierst Erfolge und stellst neue Bestzeiten auf. Wenn du ein gewisses Niveau erreichst hast, willst du nicht wieder unter diese Messlatte fallen. Also trainierst du immer weiter, steckst dir neue Ziele – und schon bist du in dieser Welt drin.» Der Vorteil am Ausdauersport bestehe darin, dass man auch bei einem späten Einstieg die Spitze erreichen könne. «Natürlich braucht man gewisse Voraussetzungen, um ganz nach vorne zu kommen. Aber im Gegensatz zu Sportarten wie Fussball spielt das Talent eine kleinere Rolle. Dafür sind Fleiss, Ehrgeiz und Ausdauer entscheidend. Gerade ein Triathlon mit seinen drei Sportarten benötigt sehr viel Disziplin.»
Nur drei Jahre nach ihrer ersten Teilnahme über die Sprintdistanz im Triathlon qualifizierte sie sich für den legendären Ironman auf Hawaii. Der Wettkampf setzt sich zusammen aus 3,8 Kilometer schwimmen, 180 Kilometer auf dem Velo und einem Marathon über 42,195 Kilometer. «An diesem Tag ging leider alles schief, weil ich mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. Aber es war dennoch ein einmaliges Erlebnis.»
Leidenschaft auch im Beruf
Über die Jahre wagte sich Corina Hengartner auch an andere Wettkampfformen. «Ich habe unter anderem an Bergläufen mitgemacht und war zweimal mit meinem Partner an der ‹Tortour›, einem 1000 Kilometer langen Radrennen, das ohne Pause über zwei Tage stattfindet. Auch das ‹Swiss Epic›, eine mehrtätige Mountainbike-Tour, hat mir sehr gefallen. Hätte ich keine Probleme mit den Kniegelenken, hätte ich wahrscheinlich vor einigen Jahren mit dem Triathlon aufgehört und mich auf Bergläufe fokussiert.» Ihre Leidenschaft für den Sport beeinflusste auch ihr Berufsleben. «Ich habe lange im Büro gearbeitet, obwohl ich nach der Lehre gerne Physiotherapeutin geworden wäre», so Corina Hengartner. «Durch meinen Sport habe ich mich oft mit der Physiologie und der Anatomie des Körpers beschäftigt. Irgendwann wollte ich dies beruflich verfolgen und machte eine Ausbildung zur Medizinischen Masseurin. So konnte ich dieses Wissen vertiefen und wende es nun im Beruf an.»
Bei ihrer Arbeit im Sportzentrum kommen ihre eigenen Erfahrungen zum Tragen. «Ich hatte selbst schon einige bekannte Überlastungssymptome und Verletzungen. Deshalb kann ich mich gut in die Klientinnen und Klienten hineinfühlen – gerade wenn ihre Beschwerden sportlicher Natur sind. Die Personen, die zu mir in die Massage kommen, profitieren also durchaus von meinen Erlebnissen aus dem Sport.»
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