«Keine Woche ist wie die andere»
Das Büro von Beni Geel liegt im Parterre des Gemeindehauses. In einer Ecke hängt eine Flagge des Kantons Appenzell Ausserrhoden, auf einer Ablage wartet ein Funkgerät auf eine Durchsage. «Zu rund 40 Prozent bin ich beim Kanton im Bereich Zivilschutz angestellt», erklärt Geel. «Das passt aber sehr gut, weil ich als Abteilungsleiter Technische Dienste der Gemeinde ohnehin viele Schnittpunkte mit dem Zivilschutz habe.» Neben dem Zivilschutz sind ihm auch die Verkehrsbetriebe, das Gartenbauamt, das Quartieramt sowie die Feuerschau und der Feuerschutz unterstellt. «Mein Vorgesetzter wiederum ist der Gemeinderat, der das Ressort Technische Dienste verantwortet. In meinen über 20 Jahren hier hatte ich bisher vier Chefs: Hans Stricker, Florian Hunziker, Stephanie Danner und jetzt Samuel Knöpfel. Ich hatte das Glück, mich mit allen gut zu verstehen. Da gab es nie irgendwelche Probleme.»
Von Biodiversität bis Bushaltestellen
Beni Geel ist gelernter Möbelschreiner, danach war er zwölf Jahre lang beim Militär. «Die beiden Berufe mögen auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun haben, aber es gibt durchaus Ähnlichkeiten», erklärt er. «Sowohl als Schreiner als auch beim Militär ist akribisches und vorausplanendes Arbeiten notwendig. Du musst immer heute schon wissen, welche Aufgaben morgen anstehen.» Das strukturierte und praktische Denken habe er sich über die Jahre bewahrt. «Als Abteilungsleiter Technische Dienste habe ich Einblick in viele unterschiedliche Bereiche: Beim Gartenbaumamt beschäftigen wir uns mit Biodiversität, bei den Verkehrsbetrieben mit behindertengerechten Bushaltestellen und im Quartieramt mit der Instandhaltung und Nutzung unserer zivilen Anlagen sowie den Vereins- und militärischen Belegungen. Da brauchst du Übersicht und musst wissen, wann welche Aufgaben anstehen.» Der Abteilungsleiter schätzt die Abwechslung, die sein beruflicher Alltag mit sich bringt. «Bei mir ist keine Woche wie die andere. Mal bin ich ein paar Tage draussen an der frischen Luft beim Zivilschutz – und danach sitze ich wieder eine Woche im Büro, um administrative Belange des Ressorts wie beispielsweise den Voranschlag für den Finanzplan zu erstellen. Diese Abwechslung ist sicher einer der Hauptgründe, weshalb ich seit bald 22 Jahren hier arbeite.»
Herisau statt Kosovo
Dass er bei der Gemeinde gelandet ist, verdankt Beni Geel seiner Frau. «Ich war damals an der Offiziersschule in Dübendorf als Ausbildner tätig. Aufgrund einer Armeereform sollte alles nach Payerne verlegt werden. Meine Frau hat dann die Stellenausschreibung der Gemeinde gesehen. Gleichzeitig habe ich mich allerdings auch für einen Einsatz bei SWISSCOY im Kosovo beworben. Aber die Zusage für die Technischen Dienste war zwei Tage früher im Briefkasten.» Bis heute schätze er die Selbstständigkeit, mit der er seiner Arbeit nachgehen könne. «Ich mag es, wenn ich vorausplanen kann. Die künftige Arbeit läuft vor meinem geistigen Auge ab. Nur so kann ich einschätzen, ob etwas funktioniert oder nicht. Zudem muss ich jederzeit den Gesamtüberblick haben, um beurteilen zu können, was sofort gemacht werden muss und was vielleicht ein Jahr warten kann – gerade auch im Hinblick auf unsere Finanzen und Budgets.»
So macht Arbeiten Spass
Über die Jahre sei er immer wieder mit besonderen Aufgaben konfrontiert gewesen. «Eine grosse Herausforderung war natürlich der Beginn der Corona-Pandemie, als wir vieles aus dem Bodem stampfen mussten», erklärt der passionierte Dudelsackspieler und Mitglied der Guggenmusik Ziegelhöttler. «Das Impfzentrum haben wir zum Beispiel zwischen Weihnachten und Neujahr umgesetzt. Da stand eine kleine Personengruppe trotz der Festtage im Einsatz, um alles in die Wege zu leiten, zu organisieren und aufzubauen.» Als kurze Zeit später die ersten Menschen geimpft wurden, stellte sich ein Gefühl der Zufriedenheit ein. «Dann macht mir die Arbeit am meisten Spass: Wenn die Menschen am gleichen Strick ziehen und du am Ende etwas hast, das funktioniert.»
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