Eine Hausanalyse macht alles leichter
Die Sonne scheint beim Termin mit Thomas Frischknecht in der Bruggeregg. Das passt perfekt, so produziert die Photovoltaik-Anlage auf dem Haus tüchtig Strom, speist die Erdsonde und füllt den Stromspeicher. Was jetzt völlig logisch und normal ist, war anfangs ungewiss. «2022, nach dem Beginn des Ukraine-Krieges, beschlossen wir, die Gasheizung zu ersetzen», erinnert sich Thomas Frischknecht. Weil er vom GEAK Plus, dem Gebäudeenergieausweis der Kantone, gehört hatte, kontaktierte er einen lokalen Architekten, der zugleich GEAK-Experte ist. Dieser analysierte zunächst aufgrund von Plänen und Messungen die Ist-Werte von Fenstern, Mauern, Dach, Heizung etc. Wo verliert das Haus wieviel Energie? Die GEAK-Hausanalyse zeigte dann drei Varianten auf, wie das Haus aus dem Jahr 1990 energetisch saniert werden könnte, A, B und C. «Eine Simulation rechnete durch, wieviel welche Massnahmen kosten und was sie bringen würden. Wir wählten schliesslich das mittlere Paket B», erklärt Thomas Frischknecht.
Nachdem die Finanzierung geklärt war – eine Aufstockung der Hypothek für Energiemassnahmen zu Vorzugskonditionen – ging es Schlag auf Schlag. Noch 2022 wurde das Baugesuch eingereicht, im April/Mai 2023 wurde das Dach saniert und die PV-Anlage montiert, im Juli/August die Erdsonden-Heizung installiert und im September die Gebäudehülle auf der Südseite besser gedämmt. Ebenso wurden alle Fenster ersetzt. Anderthalb Jahre später ist die intensive Bauphase Geschichte, und die Familie fühlt sich wohl im sanierten Haus. Es sei zwar im Moment ein finanzieller Lupf, sagt Thomas Frischknecht, aber dafür habe das Haus an Wert gewonnen, sei komfortabler geworden und die Nebenkosten seien deutlich tiefer. «Davon profitieren wir sicher die nächsten 20 Jahre, also haben wir es lieber jetzt gemacht als später.» Dank der sauberen GEAK-Analyse zu Beginn durch den erfahrenen Architekten sei es auch einfacher gewesen, an die Fördergelder zu gelangen. Finanziell positiv wirkt sich zudem aus, dass energetische Sanierungen über drei Jahre von den Steuern abgezogen werden können, nicht nur im Baujahr. Vor allem aber gibt es der Familie ein gutes Gefühl, etwas für die Zukunft getan zu haben: «Für uns geht beides auf, die emotionale Seite bezüglich CO2-Reduktion und die langfristige finanzielle Investition.»
Zustupf für GEAK Plus
Die Gemeinde Herisau fördert die Analyse des energetischen Ist-Zustandes eines Gebäudes und die Erhebung des energetischen Sanierungspotenzials anhand eines GEAK Plus. Dies soll Hausbesitzerinnen und Hausbesitzern ermöglichen, aus verschiedenen Varianten den für sie geeigneten Sanierungsplan auszuwählen. Die Gemeindeförderbeiträge belaufen sich auf 500 Franken bei Einfamilienhäusern sowie auf 1000 Franken bei Mehrfamilienhäusern und Gewerbeliegenschaften.
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