Leiten heisst auch, Herausforderungen zu mögen

3. Juli 2024
Wie sieht die Arbeit der Schulleitung aus? Kein Tag ist wie der andere. Wir geben einen Einblick in die vielfältigen Tätigkeiten von Alex Porta, Markus Stäheli, Carol van Willigen und Pascal Schmuckli. 

«Mir gefällt die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Personen», sagt Schulleiter Pascal Schmuckli. «Kein Tag ist wie der andere. Ich erleben es positiv, die Schule als Ganzes weiterzuentwickeln.» Unvorhergesehenes kann eine Intervention und damit die volle Aufmerksamkeit erfordern. Sie begegne diesem Umstand möglichst mit Humor, erzählt Carol van Willigen. «Störungen haben immer Vorrang.» Schmuckli ergänzt: «Ich versuche, ‹Blockerzonen› in den Terminplan einzubauen.» Die Schulleitung hat auch mit unerfreulichen Momenten und Befindlichkeiten zu tun. Kommen die «schönen» Erlebnisse nicht zu kurz? Schwierige Situationen zu entschärfen seien «schöne» Momente, erklärt Schmuckli. «Man muss Herausforderungen mögen.» Van Willigen erklärt, mit einer lösungsorientierten Haltung erlebe sie immer wieder, dass Probleme gemeistert werden können.

Entscheiden, gestalten, beraten, überprüfen
Die Schulleitung hat mit einer grossen Zahl von Personen zu tun. Sie erfüllt Aufgaben in der pädagogischen, organisatorischen, personellen und finanziellen Führung sowie in der Öffentlichkeitsarbeit. Wir führen ein paar Beispiele auf.

Die Schulleitung…
rekrutiert, wählt und berät Lehrpersonen
überprüft die Unterrichtsqualität durch Unterrichtsbesuche
entscheidet über Klassen- und Pensenzuteilungen an Lehrpersonen
vertritt die Schule nach aussen
führt regelmässig Gespräche mit Mitarbeitenden
entscheidet über integrative und separative Angebote und Massnahmen
entscheidet über Umstufungen, Umteilungen, Promotionen und Relegationen der Lernenden
gestaltet Informationsflüsse (intern und zur Öffentlichkeit)
arbeitet mit dem kantonalen Departement Bildung und Kultur zusammen
pflegt den Kontakt zu anderen Dienststellen
kontrolliert Massnahmen und Weiterbildungen 
entscheidet über die Gestaltung der Stundenpläne der Lehrpersonen
ist verantwortlich für die Organisation der Einführung neuer Lehrpersonen
entscheidet über Lagerprogramme und Projekte der Schuleinheiten
befindet über Urlaub der Lernenden

«Nicht erst, wenn es brennt»
Drei Fragen an Abteilungsleiter Alex Porta

Ist die Hauptarbeit der Schulleitung im Sommer getan, wenn das Schuljahr personell und planerisch aufgegleist ist?
Abteilungsleiter Alex Porta: «Nein. Nach den Sommerferien gilt es zum Beispiel, die Antrittsbesuche bei neuen Lehrpersonen durchzuführen. Nach ersten Eindrücken über Klassen und Schuleintretende gibt es verschiedene Gespräche zu organisieren und allfällige Massnahmen zu treffen. Zudem wollen wir unsere Schule weiterentwickeln. Im Januar beginnt jeweils schon die Planung des nächsten Schuljahrs.»

Die Schulleitung hat ihre Büros nicht in den Schulhäusern. Wie ist der Bezug zur Basis gewährleistet?
«Wir haben wichtige Nahtstellen durch den intensiven Austausch mit den Vorsteherinnen, Vorstehern und Jahrgangsleitenden. Wir setzen alles daran, vermehrt in den Schulhäusern präsent zu sein, nicht erst, wenn es ‹brennt›.»

Deshalb ist mit Michael Werner ab August eine fünfte Schulleitungsperson im Amt?
«Der Ausbau basiert auf neuen Berechnungsgrundlagen des Kantons. Unsere Schule mit neun Primarschuleinheiten, der Oberstufe Ebnet Ost und West sowie drei Integrationsklassen ist gewachsen; aktuell gehören ihr 215 Lehrpersonen und 1645 Lernende an; 40 davon werden mit integrativen verstärkten Massnahmen in Regelklassen beschult. Die Schulleitung umfasst neu 465 Stellenprozente, inklusive meinem Amt als Abteilungsleiter.»

Die Herisauer Schulleitung (v.l.): Markus Stäheli, Pascal Schmuckli, Carol van Willigen und Abteilungsleiter Alex Porta.
Die Herisauer Schulleitung (v.l.): Markus Stäheli, Pascal Schmuckli, Carol van Willigen und Abteilungsleiter Alex Porta.

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